Mode und Fashion umgibt uns wie ein Kokon aus Vorstellungen, Zwängen und Vorurteilen. Doch es ist eine Welt aus falschen Vorstellungen, Lügen und Zwängen.
Modemagazine, Kataloge, Medien und Designer geben vor wie Mann, Frau und Kind auszusehen haben und welche Maße sie haben sollten. Jeder bekommt optisch seine Schublade. Alle werden über einen Kamm geschoren, egal ob das gewünscht ist oder nicht.
Die Normen der Gesellschaft werden auf diese Weise festgelegt und darauf gepocht, sie einzuhalten.
Menschen sind im allgemeinen sehr individuelle Wesen und sehr verschieden. Was für den einen gilt, stößt den anderen ab. Natürlich gibt es statistische Mittelwerte. Doch das ist nur Statistik. Wenn eine Frau 90 kg wiegt und eine andere 50 kg, ist der Mittelwert 70 kg. Beide entsprechen diesem Mittelwert nun aber nicht mehr… Eine ist zu dünn, die andere zu dick. Und nun?
Ein Vielleicht gibt es in der Modeindustrie aber nicht. Wer chic sein will, muss dünn sein. Ob das gesund ist, scheint egal. Und weil die megadünnen Models teilweise noch zu fett sind, werden die Bilder extra noch gephotoshoped. Diese mageren Models, die schon nahe am verhungern sind, sind immer noch nicht nahe genug am Ideal und müssen künstlich „ausgedünnt“ werden. Und nicht nur das. Teilweise werden jetzt für die Magazine sogar völlig künstliche Models erschaffen, die unmögliche Figuren möglich machen.
Da frage ich mich doch ersthaft, ob das Ideal nicht falsch ist. Natürlich zählt in der Mode vorrangig die Optik. Doch einer Vorstellung von Schönheit nachzujagen, die krank macht, sollte verboten werden.
Es werden nie alle gleich aussehen, dazu haben wir alle zu unterschiedliche genetische Vorraussetzungen.
Die Aussage der Fashionindustrie, der Medien und ihrer Klone ist: „Du bist nicht gut genug, Du bist zu dick, Du bist nicht perfekt genug!“
Und sie üben über die Medien und der Gesellschaft auf jeden einen gewissen Druck aus, dem vorgegebenen Ideal auch zu entsprechen. Wer dem nicht entspricht oder entsprechen kann, wird zum Aussenseiter gemacht. Das macht viele krank und depressiv. Das macht gesunde Menschen zu unästhetischen Trollen, mit denen niemand etwas zu tun haben will. Das macht Menschen zu magersüchtigen Gerippen. Und es gibt vielen Menschen ein völlig verzerrtes Bild von sich selbst.
Doch nicht jede/r kann und will diesen Pseudo-Idealen, die kaum erreicht werden können, entsprechen. Für mich ist es wichtiger mich wohl zu fühlen. Über meine körperlichen Unvollkommenheiten kann ich lachen. Ich muss mich nicht an eine Industrie anpassen. Die Industrie und ihre Helfer hat sich an mich und meinesgleichen anzupassen. Sie hat sich an die Menschen anzupassen. Ich bin ein Mensch mit Macken und Fehlern, und dazu stehe ich.
Ich will und werde nicht hungern und meine Gesundheit ruinieren um irgendwelchen Vorstellungen stinkreicher Designer zu entsprechen.
Ich ernähre mich gesund und treibe Sport. Ich esse gern und garantiert keinen veganen Chemiecocktail, nur weil es gerade hip ist. Natürliche Zutaten reichen mir völlig. Ich gehe respektvoll und sparsam mit tierischen und pflanzlichen Produkten um. Mein Körper sagt mir, was gut für mich ist oder nicht. Dazu brauche ich keine gefakten Bilder und Meinungen sogenannter Experten.
Ich brauche nur einen klaren Menschenverstand und ein gutes Bauchgefühl. Und ich werde mich garantiert nicht Photoshopen… Nicht in meinem Kopf, nicht auf Bildern und nicht im realen Leben. Ich bin echt, so wie ich bin. Und das ist für mich genau richtig. Das hat mit innerer Stärke und Selbstbewusstsein zu tun. Vielen der armen Fashionistas da draußen würde das auch gut tun!
Ich wünsche euch eine genussvolle, starke und unverfälschte Zeit ohne verzerrte Selbstbilder,Leiden und Zwänge!
Regina Raab
8. Februar 2017 at 22:53Ein sehr schöner und wahrer Beitrag.