Teil 2 der Meditations-Basic’s- die richtige Meditationshaltung
Wer meditieren will braucht ein ruhiges Plätzchen- und die richtige Sitzhaltung. Nur wer richtig sitzt, kann auch richtig entspannen.
Die Körperhaltung ist sehr wichtig, um leicht in einen entspannten Zustand zu kommen. Wenn man falsch sitzt, bekommt Verspannungen und Schmerzen. Das muss nicht sein und lässt sich vermeiden, wenn man von Anfang an auf seine Sitzhaltung und Körperspannung achtet.
Wenn man mit seiner Meditationspraxis beginnt, kann man einen Stuhl oder Hocker nutzen. Hier setzt man sich gerade hin, ohne den Rücken anzulehnen. Die Unterschenkel bilden einen rechten Winkel zu den Oberschenkeln und die Füße sitzen mit der ganzen Fußsohle auf dem Boden auf.
Stell dir jetzt vor, am höchsten Punkt deines Kopfes ist ein Faden angebracht. An diesem Faden hängt dein Gewicht. Dieser Faden zieht deine Wirbelsäule gerade nach oben. Der Rest von dir ist fast schwerelos.
Du lässt jetzt jede Anspannung los und „scannst“ deinen Körper. Fang im Gesicht an. Finde jede Art von Anspannung und löse sie. Stirn, Mund- alles entspannt sich. Der Nacken entspannt sich. Die Schultern kannst du fallenlassen.
Geh im Geiste durch deinen Körper und entspanne nach und nach alle Muskeln.
Wenn alles locker ist, Stell dir eine Achse vor, die durch deinen Körper von unten nach oben verläuft. Sie beginnt in der Mitte deines Beckens und verläuft bis in den höchsten Punkt deines Kopfes. Es ist die Achse eines Pendels mit Schwerpunkt in deinem Becken.
Beginne nun dieses Pendel leicht zu bewegen. Erst von vorn nach hinten. Dann von rechts nach links. Die Bewegungen werden immer weniger, bis du das Gefühl hast das Pendel steht genau in der Mitte. Du kannst auch leicht kreisende Bewegungen ausführen, die zu einer Spirale werden. Sie wird immer enger, bis zum Stillstand in deiner Mitte.
Wenn du deine Mitte gefunden hast, steht dein Kopf genau über dem Mittelpunkt deines Beckens. Die Wirbelsäule ist aufgerichtet und mittig.
„Scanne“ noch einmal deine Muskeln und entspanne sie, wenn nötig.
Burmesische Sitzhaltung
Für uns Europäer ist sie leichter auszuführen als der Lotussitz. Man sitzt auf einem Meditationskissen. Zuerst wird ein Fuß herangezogen, bis er am Oberschenkel des anderen Beines anliegt. Knöchel und Fußspann liegen entspannt auf der Unterlage. Dann zieht man den anderen Fuß nach, bis die Fußsohle am Schienbein des ersten Beines anliegt. Auch hier liegen Knöchel und Fußspann auf der Unterlage auf.
Am Anfang spannen bei den meisten Menschen die verkürzten Muskeln etwas, doch das gibt sich bald.
Wenn man länger meditieren will, ist der Burmeser eine gute Sitzhaltung. Man sitzt sehr stabil und bequem. Wichtig ist hier ein Meditationskissen und eine Meditationsmatte als Unterlage für Knöchel und Fußspann. Das sind sehr empfindliche Zonen und sollten nicht zu hart aufliegen.
Bei der Burmesischen Sitzhaltung (wie auch bei allen anderen Meditationshaltungen) ist das Becken leicht nach vorn abgesenkt, was die Bauchatmung erleichtert. So ist für Bauch und Zwerchfell mehr Platz zur Bewegung vorhanden.
Die Hände liegen entspannt mit der Handfläche nach oben auf den Oberschenkeln. So kann man sich nicht unterbewusst auf seinen Beinen abstützen, was nur zu Verspannungen und Fehlhaltungen führen würde.
Halber und ganzer Lotus
Das sind akrobatischere Varianten des Burmesers. Für die meisten von uns steifen „Westlern“ sind sie nicht zu empfehlen. Sie erfordern eine sehr gute Beweglichkeit und Training. Wer das nicht hat, muss mit starken Schmerzen kämpfen, die eine Meditation unmöglich machen. Aus diesem Grunde möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen. Wer mehr wissen möchte- siehe Internet.
Einfach sitzen!
Meditation sollte Spaß machen und entspannen. Wir wollen uns nicht selbst kasteien oder abhärten. Wir ent-spannen und nicht ver-spannen!
Achte also gerade am Anfang darauf, dir eine gute Sitzhaltung anzuerziehen. Was man falsch lernt ist oft schwieriger wieder umzugewöhnen als neu zu lernen. Leichte Schmerzen oder seltsame Gefühle im Rücken sind am Anfang normal. Die Sitzhaltung ist ungewohnt und die Atmung tiefer als sonst. Das gibt sich aber schnell.
Du kannst deine Meditationshaltung auch vor dem Spiegel üben, um dich selbst zu überprüfen.
Setze nun deine neuen Sitz-Skillz gleich um und meditiere. Wiederhole und integriere auch das Atmen und Zählen.
Zazen heißt wörtlich übersetzt: einfach sitzen.
Und genau das sollten wir jetzt tun. Einfach sitzen. Einfach sein. Einfach meditieren.
Ich wünsche dir gutes Gelingen und eine tiefe Entspannung.
Beim nächsten Mal gehen wir zum nächsten Schritt und bekämpfen Gedankenspiralen, die unsere Meditation stören wollen!
Bleib entspannt!
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