Metta?
„Metta“ kommt aus dem indischen Pali und bedeutet „Freundschaft“, „Anteilnahme“ oder „Mitgefühl“. Die Metta-Meditation ist ein zentraler Bestandteil des Buddhismus. Durch die Metta-Meditation soll ein tiefgreifendes Mitgefühl zu allen Lebewesen aufgebaut oder erweitert werden. Jedes lebende Wesen, sei es Pflanze oder Tier, hat seinen Platz im Universum, seine Berechtigung zu leben und ist unseren Respekt und Zuneigung wert. Durch die Metta-Meditation wird diese Verbindung unseres Mitgefühls mit allem Lebenden hergestellt.
Doch Metta ist mehr. Die Grundlage unserer Zuneigung zu allen anderem sind wir selbst. Nur wer sich selbst achtet und liebt, kann Zuneigung und Liebe an andere weitergeben. Und an dieser Stelle setzen wir an.
Lieben und wertschätzen wir uns selbst!
Metta besteht aus mehreren „Teilen“. Zunächst stärkt man die Liebe zu sich selbst. Danach sendet man Liebe zu den Menschen, die man liebt. Im dritten Teil vergibt man den Menschen, die einem unangenehm sind und beschenkt auch diese mit Liebe. Im letzten Teil sendet man Liebe an alles Lebendige.
Doch beginnen wir zuerst bei uns selbst. Wir wertschätzen uns selbst meist eher weniger. Unsere (religiös geprägte) Erziehung tadelt uns, wenn wir selbstsüchtig agieren. Wir sind aber nicht selbstsüchtig, wenn wir uns selbst loben und stärken. Wenn wir uns selbst erlauben, gut zu uns selbst zu sein. In der Metta-Meditation wünschen wir uns selbst gute Dinge. Wir stärken uns selbst damit. Es ist eine Art der Selbstsuggestion. Wird sie über einen längeren Zeitraum angewandt, verankert sie sich im Unterbewusstsein und stärkt uns von innen. Und sind wir stark im Inneren, dringt diese Stärke auch nach Außen vor und beeinflusst unser Leben und unsere Umgebung positiv.
Anwendung der Metta- Meditation
Metta wird wie ein Mantra angewandt. Immer beim ausatmen wird der Suggestivsatz gedacht. Wiederhole jeden der fünf Sätze drei mal. Wechsle dann zum nächsten Satz.
- „Möge ich sicher und geborgen sein.“
Fühle die Sicherheit, die dich dabei umgibt und genieße sie. Du bist sicher. Du bist behütet. Nichts kann dir geschehen. Stell dir dabei einen Ort vor, an dem du dich sicher fühlst und der für dich Wärme und Geborgenheit darstellt.
- „Möge ich gesund und frei von Schmerzen sein.“
Wünsche dir Gesundheit und das Glück keine Schmerzen zu haben. Du bist gesund und nichts tut dir weh. Alle Verspannungen fallen von dir ab.
- „Möge ich glücklich und zufrieden sein.“
Dir fehlt nichts zu deinem Glück. Du hast alles was du brauchst. Du bist zufrieden mit dir selbst und der Welt. Du bist glücklich, so wie du im Moment bist.
- „Möge ich meinen Tag mit Leichtigkeit meistern.“
Du bist der Herr über dein Leben und deinen Tag. Nichts kann dich erschüttern. Alle Herausforderungen wirst du problemlos meistern. Nichts wird dich überanstrengen. Leicht wirst du alle Hindernisse überwinden. Über alle Dinge, die du nicht ändern kannst, siehts du mit einem Lächeln hinweg. Du liebst dein Leben.
- „Möge ich in mir ruhen.“
Diesen Satz kannst du mit verwenden, musst es aber nicht. Ich verwende ihn gern, um mich noch einmal zu zentrieren und zu beruhigen. Er eignet sich gut, wenn man nach einer Metta-Meditation eine Achtsamkeitsmeditation machen möchte (so wie ich meist).
Wichtig ist, bei jedem Satz in sich hinein zuhören und seinen (positiven) Gefühlen dabei Raum zu geben und zu genießen. Die Metta- Meditation stärkt und wärmt uns von innen. Wir dürfen uns dabei Gutes tun! Nur wer selbst stark ist, kann anderen helfen!
Diese Meditation ist mit ihrem autosuggestiven Komponenten ein starkes Werkzeug auf dem Weg zu einem zufriedenem und selbstbestimmten Alltag. Sie macht stark und selbstbewusst.
Erinnert euch an eure Stärke. Niemand ist kleiner als der andere. Jeder ist wertvoll. Wir alle wollen nur glücklich und zufrieden sein.
In den nächsten Stufen wird dann (wer es möchte) diese Botschaften auf die geliebten, die ungeliebten und zum Schluss auf alle Lebewesen angewandt. Immer wenn man eine Stufe gemeistert und verinnerlicht hat, geht man zur nächsten Stufe über.
Ich wünsche euch viel Glück auf eurem Weg.
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