Hedonismus oder Askese? Beides!

In vielen Kulturen ist der Glaube verbreitet, nur mit gelebter Askese die Götter erfreuen zu können. Hedonismus wird allgemein verteufelt und verachtet. Die Wahrheit liegt für mich in der Mitte.

Verzicht = Verlust? Nein!

Ein Verzicht kann ein großer Gewinn sein. Warum?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Warum sollte man Askese betreiben? Welchen Nutzen verspricht man sich davon? Der bewusste Verzicht auf Dinge hat seinen Nutzen. Das zeigt sich heute besonders im Minimalismus oder in der Philosophie der digitalen Nomaden.

Wer seinen Focus auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben legt, kann auf Unwichtiges verzichten. Wir alle häufen im Leben Unmengen an Dingen an, die wir nur noch lagern, aber nicht nutzen. Unsere Wohnungen und Schränke quellen über von ungenutzten und für uns daher unnützen Dingen. All diese Dinge beherrschen uns irgendwann. Sie brauchen Platz und engen uns damit ein. Wer hier konsequent Ordnung und Platz schafft, schafft sich damit auch Freiräume. Wo räumliche Enge dem Freiraum weicht, zieht Freiheit ein. Räumlich und geistig…

Minimalismus ist auch eine Form des Askese. Eine sehr gute und nützliche Form, finde ich.

Eine andere Form der Askese, des bewussten Verzichts, ist für mich die (sinnlose) Beschäftigung mit Problemen, die jetzt im Moment nicht lösbar sind. Zukunftspläne, die im Jetzt nicht umsetzbar sind. Vergangenheitsbewältigung einer Vergangenheit die niemand mehr ändern kann. Politische Ansichten, deren Umsetzung nicht möglich ist. Das alles bewirkt ein Aufreiben an Dingen, die nicht zu ändern sind und uns vom Jetzt und Hier ablenken. Die eine aktive Auseinandersetzung mit akuten Problemen verhindern und uns so an einem aktiven Leben in der Gegenwart hindern.

Genuss im Jetzt!

Wer jetzt denkt, Achtsamkeit führt zum Verzicht auf alles Schöne im Leben, der irrt völlig. Achtsamkeit bewirkt genau das Gegenteil. Wer bewusst auf unnütze und einengende Dinge, Geisteshaltungen, Verhältnisse und Religionen verzichtet, schafft für sich Freiräume. Und wer frei ist, der genießt völlig anders und intensiver.

Wer im Jetzt und Hier lebt, befreit sich selbst von der Last des Unnötigen. Man genießt und lebt viel intensiver, da man sich zu 100% dem widmet, was man tut. Und wenn man gerade genießt, dann zu auch zu 100%. Ohne Reue und ohne was-wäre-wenn Gedanken. Einfach nur im Augenblick sein und genießen.

Hedonismus oder Hochmut?

Hedonisten sind Menschen die sich ausschließlich dem Genuss hingeben. Ist das falsch? Ich glaube nicht. Jede/r sollte jede Minute seines Lebens genießen können. Wer sollte uns die Freude am Leben verbieten? Hedonismus heißt für mich nicht materieller Reichtum, unbeschränkter Konsum oder materieller Genuss. Das Leben an sich ist schon ein Wahnsinnsgeschenk. Dieses Geschenk ist ein Wunder und jede/r sollte dieses Wunder in Ehren halten und achten. Dieses Wunder in vollen Zügen zu genießen ist unsere Pflicht. Es ist nicht hochmütig und luxuriös und hat nichts mit Reichtum zu tun. Es hat mit Respekt vor der Schöpfung zu tun. Jede Sekunde dieses Wunders könnte unsere letzte Sekunde sein. Deswegen sollte man bewusst alles Unnütze ausblenden, achtsam leben und jede Sekunde geniessen.

Ich bin gerne Hedonist. Ein achtsamer, respektvoller, minimalistischer und glücklicher Hedonist.

Bist du jetzt neugierig? Probier es aus.

Komm auf unsere Seite, wir haben Kekse…! 😉

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