Mala & Mantra- ein Traumpaar!

Was ist eigentlich eine Mala? 

Eine Mala ist in erster Linie eine Art Gebetskette für Buddhisten, Yogis und Hinduisten. Es gibt, je nach Herkunft, verschiedene Arten und Auslegungen. 

Lavastein, Obsidian, Tigerauge & Shiva Lingam

Sie besteht aus 108 Perlen, die auf einer Schnur einzeln verknotet werden. Die Zahl 108 steht mit verschiedenen Astrophysischen Abläufen in Zusammenhang. Auch steht sie im Buddhismus für die Überwindung der 108 Schwierigkeiten.

Dazu kommt eine sogenannte Guru-Perle (oder Bindu), in der die beiden Enden der Schnur zusammengeführt werden. Sie steht dafür, das alles zusammengehört und verbunden ist. Auch soll sie die Energie der Mala bändigen und ordnen. Es kann auch eine Quaste vorhanden sein. Sie symbolisiert den Lotus, die Blume des Lebens.

Je nach Auslegung können 1, 3 oder 4 Markerperlen dazu kommen. Sie haben verschiedene symbolische Funktionen. Marker dienen dazu, immer zu wissen „wo man ist.“ Sie werden nicht mitgezählt. 

Eine Mala wird aus verschiedenen Materialien gefertigt. Die Perlen können aus (Halb)Edelstein, Bodhisamen, Rudraksha oder Holz sein. Traditionell wird sie meist aus einer Baumwollschnur mir Sandelholzperlen oder gebohrten Bodhisamen hergestellt. 

Stark vereinfacht kann man sagen das eine Male nichts weiter als ein Zählfaden darstellt. Es ist im Grunde ein Timer für die Meditation. Doch eine Mala ist viel, viel mehr. Sie ist ein mächtiges Werkzeug. Doch dazu später…

Welche grundlegenden Mala-Variationen gibt es?

Die Tibetische Mala

Die Tibetische Mala besteht aus 108 Perlen, mit drei in Form, Farbe oder Material abweichenden Elementen, sogenannten Marker-Perlen, im Abstand von jeweils 27 Perlen. Sie unterteilen die Mala in vier Teile, die für die vier Himmelsrichtungen und die vier Elemente stehen. Sie repräsentieren die materielle Ebene, das Fundament, das uns auf unserem spirituellen Weg Halt gibt.

Zen Mala

Ein Beispiel für eine Zen Mala. Die Markerperlen liegen nach jeweils bei 7, 14, 66, 14 und 7 Perlen.

Verwendet wurden Lavastone, Obsidian, Tigerauge und Karneol. Die Guruperle ist aus nickel- und bleifreiem Neusilber mit Edelsteinen

Die Zen-Mala

Eine Mala im Zen-Stil besteht aus 108 Perlen mit vier Marker-Perlen, welche die Mala in Einheiten von 7, 14, 66, 14, 7 unterteilen. Die Zahl 7 steht im Zen-Buddhismus für die Einheit von spiritueller und materieller Ebene. Als Summe von drei und vier steht sie symbolisch für die Dreifaligkeit Gottes und die vier Elemente.

Die Mantra-Mala

Eine Mantra-Mala besteht aus 108 Perlen, unterteilt von drei Marker-Perlen in Teile zu je 21, 33, 33 und 21 Perlen. Die Mantra-Mala nimmt eine Sonderstellung unter den Mala-Stilen ein, da sich die Zahl 21 weder auf die materielle noch auf die spirituelle Welt bezieht, sondern auf den Praktizierenden selbst. Sie steht für die 21 Atemzüge, die der Mensch in tiefer Meditation sowie bei ruhigem, entspanntem Geist im Alltag innerhalb von zwei Minuten tätigt.

Eine Mala kann auch einfach nur aus 108 oder 54 Perlen und der Guru-Perle bestehen, ohne Markerperlen und Firlefanz. Sie kann ganz individuell sein, angepasst an den Praktizierenden und seine Bedürfnisse. Denn eine Mala ist ein universelles Werkzeug für die Meditation, an das jeder andere Anforderungen stellen kann. 

Wie benutzt man eine Mala? Und warum?

Eine Mala ist, ganz vereinfacht gesagt, ein Meditationstimer. Sie wird traditionell zusammen mit einem Mantra benutzt. Die Länge von 108 Perlen legt dabei, abhängig von der Länge des Mantras, die Länge der Meditation fest. 

Aber sie kann noch viel mehr. Eine Mala zwingt uns, unseren Atem zu beobachten. Sie schult unsere Konzentration und hält sie während der Meditation wach. Jedes drehen der Perlen hilft uns achtsam zu bleiben. So fällt es vielen Praktizierenden leichter, ihre Konzentration und Motivation während der Meditation zu halten.

Aber nicht nur während der Meditation ist sie nützlich. Wer auch mit einer Affirmation oder einem Mantra praktiziert, verbindet unterbewusst das Gefühl der Perlen mit seiner Botschaft. In einer schwierigen Situation kann es sehr hilfreich sein, einfach die Mala durch die Finger gleiten zu lassen und sie einfach nur zu fühlen. Unser Geist und unser Körpergedächtnis erkennen dieses Gefühl und verbinden dann sofort die Mala mit der Ruhe während der Meditation. Unser Körper und Geist werden sich sofort beruhigen und einer ruhigen Klarheit Platz machen. Der Puls fällt wieder, der gehetzte und flache Atem beruhigt sich und wird tiefer. Und es geht uns sofort besser.

Malachit und Mookait

Auch ohne Stress kann die Mala im Alltag viel für uns tun. Um den Hals getragen oder um den Arm geschlungen erinnert sie uns daran, das es immer einen Rückzugsort und eine Quelle der Kraft für uns gibt. Sie erinnert uns daran, mit unserer Praxis weiter zu machen. Das entspannt und gibt Kraft und Zuversicht. 

Eine Mala wird meist gemeinsam mit einem Mantra oder einer Affirmation benutzt. Beginnen wir also mit dem Mantra.

Als erstes: das Mantra

Ein Mantra ist ein heiliger Vers oder eine Botschaft an sich selbst. Das bekannteste Mantra ist das „Om mani padme hum“ oder einfach „Om“.

 Es muss aber nicht in Sanskrit oder Pali abgefasst sein. Wenn es eine positive Affirmation an sich selbst sein soll, macht das auch gar keinen Sinn. Es kommt beim Mantra vorallem auf die Melodie des Klanges der Affirmation an. Sie soll harmonisch und positiv sein. Auch sollte die Länge dem Atemrhythmus angepasst sein. Jeder Teil sollte ohne Anstrengung und leicht in einen Intervall des Einatmen oder/und des Ausatmens passen. 

Mein persönliches Mantra hat z.B. drei Teile. Ich atme (ohne Mantra) ein, beim Ausatmen rezitiere ich den ersten Teil, beim Einatmen den zweiten Teil und beim Ausatmen den letzten Teil. Die Mala wird dann eine Perle weitergedreht. Dann folgt wieder das „leere“ Einatmen. So ist zwischen den Mantras immer auch eine kleine Pause „zum sammeln“… Aber das ist meine „private“ Praxis und sollte hier nur ein Beispiel sein. Da bei meinem Beispiel immer zwei volle Atemzyklen bei jedem Mantra vergehen, brauche ich für eine vollständige Mala zwischen 45-60 Minuten.

Ein schönes (deutschsprachiges) Beispiel ist zum Beispiel die Meditation mit einer Kerze. Dazu stellt man eine brennende Kerze in etwa 1,5 m Abstand vor seinen (abgedunkelten) Meditationsplatz. Wenn man seine Sitzhaltung eingenommen hat, atmet man einige Male tief durch. Dann senkt man die Augenlieder nur soweit, das man die Flamme der Kerze noch schemenhaft erkennen kann. Die Achtsamkeit wandert zum Hara (oder auch Tantien) und man fühlt in sein Energiezentrum unter dem Bauchnabel hinein. Dann beginnt man mit dem Mantra.

Einatmen: „Du bist das Licht.“

Ausatmen: „Ruhe in Dir selbst, sonst ist nichts.“

Nach jedem vollständigem Mantra wird eine Perle der Mala weitergedreht. Die Konzentration dabei liegt im Hara. Nach einer Weile wird man bemerken, wie die Wärme der Kerze langsam in das Hara wandert. Unser Energiezentrum und das Herz erwärmen sich und man fühlt sich warm, geborgen und tief entspannt. 

Im Original geht das Mantra so: „Atta dipa viharatha- atta serana ananna.“ Wem das besser gefällt kann natürlich auch das benutzen.

Eine Mala kann man natürlich auch ohne ein Mantra verwenden. Dann schiebt man in der Pause zwischen Aus- und neuem Einatmen eine Perle weiter.

Zurück zur Mala…

Die Mala liegt immer in der rechten Hand in der Fingerbeuge des  letzten Gliedes des zweiten Fingers (zwischen dem Zeigefinger und dem Ringfinger- also des „Stinkefingers“. Der Zeigefinger wird nicht benutzt und wird abgespreizt. Er steht für das Ego und wird als „unrein“ angesehen, und daher darf er die Mala nicht berühren. 

Jedesmal wenn nun das Mantra rezitiert wurde, zieht man mit dem rechten Daumen die Mala eine Perle weiter in Richtung zu sich selbst. Bei einer Mala mit 108 Perlen beginnt man an der Guruperle, der Daumen liegt auf der ersten Perle. Dann werden alle Perlen (bis auf die Markerperlen, die nicht mitgezählt werden) abgearbeitet, bis man am anderen Ende wieder bei der Guruperle ankommt. Hier kann man nun seine Meditation beenden oder weitermachen, wenn man möchte. Allerdings „überschreitet“ man dabei die Guruperle niemals! Ist man an der letzten Perle (vor der Guruperle) angekommen, wendet man und macht praktisch „rückwärts“ weiter. Die Guruperle zu überqueren bringt der Tradition nach Unglück. Also lassen wir das auch…

Bei einer Mala mit 54 Perlen geht man genauso vor, muss nur an der Guruperle zwangsläufig „wenden“, da man ja erst die Hälfte erreicht hat. 

Handmala mit 54 Perlen

Was kann eine Mala bewirken?

Eine Mala hilft uns während der Meditation konzentriert und achtsam zu bleiben. Sie beschäftigt unseren Geist und verhindert damit auch störende Gedankenspiralen. Sie gibt unserem Körper eindeutige Signale der Ruhe und Geborgenheit, die auch weit in unseren Alltag hineinreichen können. Sie kann uns im Stress zur Ruhe bringen und uns an unseren Ruhepol und Kraftquelle erinnern. Wer eine Mala auch im Alltag bei sich trägt, ob als Armband oder Kette- oder einfach in der Hosentasche, kann in unangenehmen oder stressigen Situationen einfach seine Mala durch die Finger gleiten Lassen und sofort die beruhigende Wirkung spüren. Das kann solche Situationen spürbar und schnell entkrampfen. Man baut sofort Unruhe und Angst ab. 

Wenn die Mala aus (Halb)Edelsteinen gefertigt ist, können sich noch zusätzliche Wirkungen ergeben. Man kann mit der Auswahl der Steine die Wirkung der Meditation noch verstärken. Auch zusätzliche Heilwirkungen können damit eventuell noch verbunden werden. Aber das Thema Heilsteine ist komplex und würde wohl den Rahmen hier sprengen.

Wie pflege ich eine Mala?

Eine Mala im täglichen Gebrauch steht unter starken Beanspruchungen. Eine regelmässige Reinigung und Pflege sollte selbstverständlich sein. Aber wie?

Es kommt immer auf die verwendeten Materialien an. Malas aus Sandelholz, Rukshala, Rosenholz oder Bodhisamen sollten in milder Seifenlauge eingeweicht und mit einer weichen Bürste gereinigt werden um Rückstände von Fett, Schweiß und Schmutz gründlich zu entfernen. Auch eine Quaste sollte vorsichtig in Seifenwasser eingeweicht  und gründlich ausgespült werden. Danach in Ruhe trocknen lassen.

Malas aus Edelstein kann man öfter mit lauwarmen Wasser abspülen und gut abtrocknen. Hitze und zuviel Spülmittel machen Schnüre und Steine spröde und anfällig. Das sollte man vermeiden. Edelsteinmalas kann man auch gern unter fließendem Wasser entladen und danach auf Bergkristallen wieder aufladen. Auch ein Bad in der (nicht zu starken) Sonne tut ihnen gut.

Werkzeug oder Schmuck? Oder beides? Meine persönliche Philosophie.

Eine Mala ist ein großartiges Wekzeug und kann auch ein wunderschönes Schmuckstück sein. Für mich ist es in erster Linie ein Werkzeug, das gut und einfach zu händeln sein muss. Aber die Optik ist auch wichtig. Eine Mala muss sich gut anfühlen und ein gutes Gefühl erzeugen. Und da spielt das Auge auch eine Rolle. Ich achte bei der Herstellung meiner Malas auf ein ausgewogenes Verhältnis von schöner Optik, edler und hochwertiger Materialen und leicht erkennbare Haptik (mit geschlossenen Augen bei der Meditation).

Ich persönlich bevorzuge für meine Praxis eine Zen-Mala. Die Markerperlen sind für mich perfekt angeordnet. Ich nutze zwei verschiedene Mantras, um mieinen Geist zu beruhigen und zu fokussieren. Vom Start bis zur ersten Markerperle (die 7.) rezitiere ich ein kurzes, beruhigendes Mantra. Ab der 8.Perle bis zur 21. Perle ein mehr fokussierendes, längeres Mantra. Auch das Material der Perlen ist darauf abgestimmt. Ich verwende schwarze Lava. Diese erdet und beruhigt das Nervensystem. Und sie hat einen positiven Nebeneffekt. Lavaperlen haben eine charakteristische Haptik durch das leicht raue Gefühl beim berühren. So weiss ich genau, in welchem Bereich der Mala ich bin. Ab Perle 22 verwende ich Edelsteinperlen mit polierter Oberfläche, die eine beruhigende und klärende Wirkung entfalten. Meist nutze ich Obsidian, schwarzen Achat oder Malachit. Diese Steine beruhigen und vertiefen die Meditation. Dazwischen, in regelmäßigen Abständen, verteile ich Tigerauge. Dieser Stein fördert den festen Willen und klaren Geist. All das ist für die Meditation wichtig. Die Zeit der nun folgenden 66 Perlen (Atemzüge) verwende ich für Atembeobachtung ohne Mantra. Hier geht es um Stille und Vertiefung, ohne Ablenkung. Nur Atem und Sein und Beobachtung.

Mit der nächsten Markerperle beginne ich wieder mein fokussierendes Mantra. Und beim letzten Marker das kurze Mantra. So komme ich langsam aus einer tiefen Versenkung zurück. Alles kann sich langsam anpassen und fließen. Nichts geschieht abrupt. 

Eine Mala ist Philosophie, Kunst, Werkzeug und Heilmittel. Sie soll gut aussehen und sich gut anfühlen. Sie ist Schmuckstück und Werkzeug in einem. 

Das alles ist meine rein persönliche Philosophie. Eine Mala ist auch etwas sehr Individuelles. Jeder Praktizierende entwickelt im Laufe der Zeit eine eigene Praxis und Philosophie. Das spiegelt sich auch in einer Mala wieder. Jeder ist anders und jeder ist das Ergebnis seiner eigenen Reise. 

Dazu braucht man nicht unbedingt eine Mala, aber sie kann ein mächtiges Werkzeug sein. Sie kann vieles einfacher und schonender machen.

Und sie kann unsere Praxis auf eine elegante Art in den Alltag tragen. Dort kann sie uns daran erinnern, was wir sind und wo unser Fokus liegen sollte. So gelingt auch langfristig der Ausstieg aus Stress, Überforderung und Angst.

Aber eine Mala ist keine Entspannungspille oder einfacher Stress-Ausschalter. Man muss mit seiner Mala arbeiten, um eine Wirkung zu erreichen. Man sagt, die Wirkung einer Mala tritt erst nach 108 Mal vollständiger und achtsamer Benutzung ein. Ich persönlich glaube nicht an eine so lange Zeit, aber ein wenig Wahrheit ist schon dabei. Man muss sich die heilsame Wirkung erarbeiten. Und dazu braucht es Zeit und Geduld. Dafür ist das Ergebnis um so schöner.

Ich stelle Malas selbst her und achte auf höchste Qualität. An meinen Malas hat man viele Jahre Freude. Jede Perle ist einzeln verknotet, die Schnur ist hochwertig und robust. Ich benutze ausschließlich (Halb)Edelsteine als Perlen. Für mich ist das Material einfach zu reinigen, hygienisch, sehr langlebig und edel.

Die Herstellung ist aufwändig. Aus diesem Grund stelle ich Malas nicht als Massenware her, sondern in Ruhe und mit Liebe. Immer wenn es neue Malas gibt, werde ich sie hier vorstellen und in die Shops verlinken.

Bleibt gesund und entspannt!

Handmala mit magnetischem Verschluss als Armband

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