Ein Mantra ist ein heiliger Vers oder eine Botschaft an sich selbst. Das bekannteste Mantra ist das „Om mani padme hum“ oder einfach „Om“.
Es muss aber nicht in Sanskrit oder Pali abgefasst sein. Wenn es eine positive Affirmation an sich selbst sein soll, macht das auch gar keinen Sinn. Es kommt beim Mantra vorallem auf die Melodie des Klanges der Affirmation an. Sie soll harmonisch und positiv sein. Auch sollte die Länge dem Atemrhythmus angepasst sein. Jeder Teil sollte ohne Anstrengung und leicht in einen Intervall des Einatmen oder/und des Ausatmens passen.
Mein persönliches Mantra hat z.B. drei Teile. Ich atme (ohne Mantra) ein, beim Ausatmen rezitiere ich den ersten Teil, beim Einatmen den zweiten Teil und beim Ausatmen den letzten Teil. Die Mala wird dann eine Perle weitergedreht. Dann folgt wieder das „leere“ Einatmen. So ist zwischen den Mantras immer auch eine kleine Pause „zum sammeln“… Aber das ist meine „private“ Praxis und sollte hier nur ein Beispiel sein. Da bei meinem Beispiel immer zwei volle Atemzyklen bei jedem Mantra vergehen, brauche ich für eine vollständige Mala zwischen 45-60 Minuten.
Ein schönes (deutschsprachiges) Beispiel ist zum Beispiel die Meditation mit einer Kerze. Dazu stellt man eine brennende Kerze in etwa 1,5 m Abstand vor seinen (abgedunkelten) Meditationsplatz. Wenn man seine Sitzhaltung eingenommen hat, atmet man einige Male tief durch. Dann senkt man die Augenlieder nur soweit, das man die Flamme der Kerze noch schemenhaft erkennen kann. Die Achtsamkeit wandert zum Hara (oder auch Tantien) und man fühlt in sein Energiezentrum unter dem Bauchnabel hinein. Dann beginnt man mit dem Mantra.
Einatmen: „Du bist das Licht.“
Ausatmen: „Ruhe in Dir selbst, sonst ist nichts.“
Nach jedem vollständigem Mantra wird eine Perle der Mala weitergedreht. Die Konzentration dabei liegt im Hara. Nach einer Weile wird man bemerken, wie die Wärme der Kerze langsam in das Hara wandert. Unser Energiezentrum und das Herz erwärmen sich und man fühlt sich warm, geborgen und tief entspannt.
Im Original geht das Mantra so: „Atta dipa viharatha- atta serana ananna.“ Wem das besser gefällt kann natürlich auch das benutzen.
Aber all das sind nur Beispiele. Es gibt im Netz und in Büchern genug gute Beispiele und Vorlagen. Persönliche, individuelle Affirmationen oder Mantras wirken natürlich auch am Besten.
Wer sein eigenes Mantra kreieren möchte, sollte viel ausprobieren. Macht euch klar, was genau ihr erreichen oder ändern wollt und was euch stört. Dann formuliert einen Text, passt ihn an eure Atemrhythmus an und ändert so lange, bis es passt.
Das kann länger dauern, lohnt sich aber.
Der Weg ist das Ziel!
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